Als es endlich los ging ins Wochenend-Abenteuer und es hieß, sich bis Sonntag vom vertrauten Gau Algesheim zu verabschieden, fiel so manch einem der Abschied schwer. . .
Doch die Taschen waren voll mit Süßigkeiten und Trainingsklamotten, es gab also keinen Grund, traurig zu sein. Als wir in Lemberg ankamen war die Trennungsschmerz längst verschwunden und auch ich persönlich hatte meine negativen Gedanken und Gefühle der letzten Tage schnell vergessen. So ein Trainingslager lässt mich aus dem Alltag ausbrechen und ich kann mich mit viel weniger störenden Einflüssen im Karate üben.
Nachdem wir Freitag zu Abend gegessen hatten, war es schon spät und es war Zeit fürs Bett, damit am nächsten Tag auch alle fit waren. Denn Samstag stand allen ein intensiver Trainingstag bevor. Zum ersten Morgentraining übten wir uns in verschiedenen Kata…und darin, eine Kata-Übungsgruppe als Übungsleiter zu führen.
Neben dem Kata-Training stand nach dem Frühstück eine große Wanderung bevor…eine sogenannte „Wandanderung“ (eine längere Wanderung). Wir wanderten durch den Wald, mal auf dem Weg, mal abseits der Piste, denn querfeldein die Berge rauf und runter macht doch am meisten Spaß! Der Wald ist eine super Übungsfläche für die Kletterkünste und die Balance. So manch einer kam an den steilen Hängen mit weicher Erde und Laub als Untergrund ins Rutschen …oder Schwitzen. Und bei unserer „Seitwärtskletterpartie am Otterfelsen“ ging der Mund vor lauter Staunen kaum noch zu! Das mulmige Gefühl im Bauch wich jedoch der Begeisterung.
Doch die Kletterpartie wurde am Ende mit einer tollen Aussicht vom Turm über den Wald belohnt. Nach einem herzhaften Picknick machten wir uns dann gestärkt auf den Rückweg. Aber auch hier gab es noch unzählige Baumstämme oder Hindernisse die überwunden werden wollten.
Obwohl ich selbst nach unserer Rückkehr erste Anzeichen der Müdigkeit in den Beinen verspürte, waren alle anderen scheinbar noch voller Energie und übten mit Ball und Frisbee, während die Feuerstelle zum Grillen schon vorbereitet wurde. Doch halt…da war ja noch was! Es gab noch 500 Kniebeugen zu absolvieren, die im Wald fleißig gesammelt wurden. Am Ende des Tages spürte glaube ich jeder seine Beine ordentlich und für mich war der Muskelkater vorprogrammiert.
Sonntags verbesserten wir dann nochmal die schon Samstags geübten Kata und dann wurden noch ein paar Trainingslager-Klassiker gespielt, oder sich auch in Liegestütze und Armdrücken gemessen.
Bevor wir nach Hause fuhren, musste das Essen noch verteilt werden…wer hätte gedacht, dass Wackelpudding so gut fliegt!
Felix
Am Freitag fuhren wir alle gemeinsam Richtung Pfälzer Wald los. Auf der Hinfahrt war ich schon ganz gespannt was mich erwarten würde da ich dieses Mal einer der ,,Älteren,, war und selbst andere anleitete und nicht nur selbst trainierte.
Als wir ankamen wurde relativ schnell das eigentlich offensichtliche klar: Man ist die ganze Zeit gefordert und hat viel weniger Zeit. Zu dem Zeitpunkt zu dem man eigentlich seine Tasche auspackte musste man bei den Kleineren mit gucken und danach sein Kram noch zusätzlich erlegen. Dies galt in jeder erdenklichen Situation egal ob Anziehen, Duschen oder Zähneputzen. Das heißt nicht, dass es kein Spaß gemacht, im Gegenteil, aber es war eine ganz neue Erfahrung. Jetzt aber wieder mal der Reihe nach. Nachdem wir freitags angekommen sind wurden alle Zimmer bezogen und anschließend noch zu Abend gegessen und dann ging es für die Kinder schon bald ins Bett.
Da alle genug Schlaf bekommen hatten, ging es gut gelaunt noch vor dem Frühstück zum ersten Training. Nachdem dieses durch Laura, Felix und mich absolviert wurde gingen alle hungrig zum Frühstück. Hier versuchten sich alle satt zu essen, da es nachdem Frühstück auf eine Wandanderung (extra lange Wanderung) ging. Das Wetter war auch noch Mitte September so gut, dass einige nur mit T-Shirt bekleidet zur Wanderung aufbrachen. Hierbei wanderten wir nicht unbedingt extrem weit, aber die Herausforderungen wie Steilhänge hoch und runter laufen, über Baumstämme balancieren und Bouldern waren durchaus anstrengend. Bevor es zurück zu den Autos ging, gab es noch ein lustiges Mittagessen im Innenraum des Luitpoldturm.
Wieder zurück wurden schon Vorbereitungen für das anschließende Grillen getroffen oder mit den Kindern Frisbee oder Karateball gespielt. Nach einigen Diskussionen machte Felix dann auch noch mit allen Kindern zusammen 500 Kniebeugen. Es gab ein paar Beschwerden doch da es nach den Kniebeugen direkt wieder weiter ging mit rumalbern waren die meisten wieder bestens gelaunt und spätestens mit dem leckeren gegrillten Abendessen waren alle wieder überglücklich.
Nachdem alle gegessen hatten ging es Duschen mit einer anschließenden Schnuggelparty, die von allen bis auf die letzte Sekunde ausgenutzt wurde. Am nächsten Morgen standen die meisten deutlich langsamer aus dem Bett auf, da die Kniebeugen deutlich zu spüren waren. Trotzdem meckerte keiner beim morgendlichen Training rum, sondern alle waren bei voller Konzentration motivieret um am letzten Tag nochmal alles zu geben. Nach dem Frühstück wurde der letzte Tag noch bei herrlichem Wetter bei Spielen wie Federball oder „Polnisch Roulette“ verbracht. Das fliegende Mittagessen wurde noch von allen mit grinsenden Gesichtern angenommen. Vor allem der fliegende Wackelpudding, der aus Udo´s Richtung angeflogen kam, bereite allen besonders viel Spaß. Bevor wir abfuhren wurden alle Taschen gepackt und alles nochmal sauber gefegt und dann ging es auch schon mit müden aber auch glücklichen Gesichtern Richtung Gau-Algesheim.
Dieses Trainingslager war eine ganz neue Erfahrung und obwohl es sehr anstrengend war immer und überall aufmerksam zu sein das niemandem etwas passiert, hatte ich sehr viel Spaß an dem Wochenende.
Lauritz